Kontakt und Beziehungen

Kinder und Jugendliche suchen nach authentischen Gesprächspartner*innen. Kinder und Jugendliche suchen Räume und Orte, wo sie sich wohlfühlen und die sie inspirieren.
Kinder und Jugendliche suchen Antworten auf ihre Lebensfragen. Sie suchen Orientierung, um ihre religiösen Erfahrungen zu deuten.
Für die kirchliche Arbeit bedeutet das, die Fragen der Kinder und Jugendlichen wahrzunehmen, sie ernst zu nehmen und sie bei der Suche nach Antworten zu unterstützen.

Kontakt

In der Lebenswelt vieler Kinder und Jugendlicher kommen die Kirche und die kirchliche Arbeit nicht vor. Also müssen wir den ersten Schritt auf die Kinder und Jugendlichen zugehen. Kinder und Jugendliche prüfen vieles kritisch. Sie fragen nach der Relevanz der Kirche für ihr Leben (siehe Shell Jugendstudie, Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung; Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung). Darum soll die kirchliche Arbeit prägnant und zielgruppenorientiert erfolgen. Es muss für Kinder und Jugendliche erlebbar sein, dass sie einen Mehrwert von der Kirche haben.

Kinder und Jugendliche werden oft von ihren Familien in einer distanzierten oder zumindest neutralen Haltung zur Kirche bestärkt. Die Ablehnung der Kirche im „Dritten Reich“ und in der DDR durch staatliche Institutionen hat in vielen Familien zu einer Entfremdung von der Kirche geführt. In einigen Familien wird die finanzielle Beteiligung (Kirchensteuer) an den Lasten der Kirche abgelehnt. Wir müssen daran arbeiten, die historisch geprägten Bilder in den Köpfen durch Bilder zu ersetzen, die der heutigen Kirche entsprechen. Es muss deutlich sein, dass eine Beteiligung an der kirchlichen Arbeit auch ohne Kirchenmitgliedschaft möglich ist (siehe Kinder- und Jugendgesetz der EKM).

Kinder und Jugendliche sind keine Objekte fremder Interessen. Kirchliche Arbeit nimmt Kinder und Jugendliche als eigenständige Persönlichkeiten wahr. Jede Überwältigung oder Manipulation muss in der kirchlichen Arbeit ausgeschlossen werden.