Konzeption erarbeiten

„Konzeptionelles Arbeiten“ bedeutet zielgeleitetes Arbeiten im Interesse der Zielgruppen und unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen.

Die Erarbeitung einer Konzeption ist wie die Bauplanung für einen Hausbau. Sie ist wichtig, aber entscheidend ist die Umsetzung.

Selten wird genau so gebaut, wie es ursprünglich geplant war. Im Prozess ergeben sich notwenige Veränderungen und Anpassungen an die Gegebenheiten.

So dient eine Konzeption zur Orientierung beim Aufbau oder Umbau einer pädagogischen Arbeit. Die Umsetzung erfolgt unter Berücksichtigung der sich ständig verändernden Rahmenbedingungen und Gegebenheiten.

Bei aller Flexibilität sollen die angestrebten Wirkungen und Ziele nicht vorschnell verändert werden, damit am Ende nicht nur ein Carport steht, wo ein Wohnhaus geplant war.

Alles andere ist eine Sache der Beteiligung und der guten Kommunikation. Was vor Ort tatsächlich möglich ist, lässt sich vielleicht bei einer Einrichtung oder einem Projekt noch überschaubar planen, bei einem Kirchenkreis muss mit sehr unterschiedlichen Verhältnissen und Situationen vor Ort gerechnet werden. Gelingende Kommunikation ist für die Umsetzung der Erfolgsfaktor schlechthin. Andernfalls können Widerstände jede Konzeption ins Leere laufen lassen.


Leitsätze für konzeptionelles Arbeiten

  1. Kirchliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geschieht auf der Basis konzeptioneller Entscheidungen.

  2. Konzeptionelles Arbeiten erfolgt auf der Grundlage geregelter Verantwortlichkeiten. (wahrgenommen durch KKR mit Kreisreferent*innen und Superintendent*innen, Einrichtungsleiter*innen, Schulleiter/innen u.a.)

  3. An der konzeptionellen Arbeit sind Kinder und Jugendliche durch ihre Vertreter*innen (z. B. Kreisjugendkonvent, Landesjugendkonvent, Leitungsteam von Einrichtungen) beteiligt. Darüber hinaus werden Beteiligungsprozesse durch Fachkräfte initiiert.

  4. Konzeptionelle Entscheidungen berücksichtigen die bestehenden kirchlichen Ordnungen und die staatliche Gesetzgebung.

  5. Konzeptionen

  • nehmen Kinder und Jugendliche in ihren Lebenswelten und in ihrem sozialen Umfeld wahr;
  • beschreiben Ziele;
  • markieren geeignete Umsetzungsschritte;
  • legen fest, wie die Qualität der Arbeit gesichert und weiterentwickelt werden soll;
  • definieren mögliche Kooperationspartner und Unterstützer innerhalb und außerhalb der Kirchengemeinde oder der jeweiligen kirchlichen Einrichtung.

 

Weiterführende Literatur:

Praxis entwickeln – konzeptionell arbeiten. Praxis Gemeindepädagogik 64. Jahrgang, Heft 1, Leipzig 2011

Sturzenhecker, Benedikt/Deinet, Ulrich (Hrsg.): Konzeptentwicklung in der Kinder- und Jugendarbeit. Reflexionen und Arbeitshilfen für die Praxis. Juventa-Verlag Weinheim und München, 2. Auflage 2009


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